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Rania: The beginning

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cyunamikaze's avatar
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In dem großen, geräumigen Palast auf dem Mond Yaldir ging es heute zu wie in einem Ameisennest. Der Grund dafür war ein Fest, das für die älteste Tochter des High Lords von Yaldir gefeiert wurde. Zu diesem Anlass war der Adel aus der ganzen magischen Dimension anwesend, Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen, Barone und Baronessen und, und, und. Keiner, der etwas auf sich hielt, wollte dieses Fest verpassen, schließlich gab es hier und da die Möglichkeit neue Bekanntschaften zu knüpfen, geschäftliche Beziehungen zu stärken und vor allem sich in der Presse sehen zu lassen, denn wie allseits bekannt wimmelte es auf den yaldirschen Festen nur so von Reportern. Die Gerüchte, dass der High Lord, irgendwelche Geschäfte mit den organisierten Verbrechergruppen des Mondes machen sollte, schien sie anzulocken, wie die Fliegen.
Rania, diejenige, für die dieser ganze Aufwand betrieben worden war, befand sich mitten unter den Gästen. Sie trug ein schönes Kleid, mit weit ausgestelltem Rock und einer engen Korsage, die ihr ihr Vater erst hatte verbieten wollen. Sie sprach mit einem älteren Mann, der ihr charmant einen Stuhl zurückgezogen hatte und sie gebeten hatte sich zu setzen. Er war einer der Männer, die kaum jemand in diesem Raum kannte.
„Rania, meine Liebe, ich gratuliere dir.“, sagte er als sie sich niedergelassen hatte und er es ihr gleichgetan hatte. Sie nickte mit einem koketten Lächeln, ein Zeichen dafür, dass sie sich bedankte.
„Ich wusste schon immer, dass es eines Tages so weit sein wird.“, fuhr er fort und lachte laut. Er hatte schon immer ein starkes Organ gehabt und hätte ohne Probleme den ganzen Ballsaal mit seiner Stimme erfüllen können. Lässig fuhr er mit der Hand durch seine weißen Haare und grinste Rania an. Diese lächelte zurück. Den Mann vor ihr kannte sie seit vielen Jahren. Wenn sie ehrlich zu sich war, musste sie zugeben, dass er schon immer da gewesen war, solange sie denken konnte. Allerdings musste sie auch zugeben, dass sie ihn nie gemocht hatte. Das lag vor allem daran, dass er immer Gefallen daran gehabt hatte, sie anzulügen und in irgendwelche Strapazen zu bringen, aus denen sie sich nur mit viel Mühe und Not hatte entwinden können. Zum anderen lag es an seiner furchtbaren Ausdrucksweise und seinem schrecklichen Benehmen, dass er gerne an den Tag legte, wenn es kein offizieller Anlass war, auf denen er regelmäßig bewies, dass er anders könnte, wenn er nur wollte. Ein dritter Grund war seine Familie. Er hatte viele Söhne und wenig Töchter, was sich oft in seinem Umgang mit Kindern zeigte. Des weiteren waren alle seine Kinder, die Rania je getroffen hatte, von Grunde auf furchtbar gewesen. Die Jungen hatten sie geärgert und an den Haaren gezogen und hatte sie sich einmal gegen sie gewehrt, hatte es sofort Hausarrest gehagelt. Zum Glück hatte er seine Kinder schon seit Jahren nicht mehr mitgebracht, nicht einmal heute, an ihrem „großen Tag“.
„Was sind nun deine Ziele?“, wollte er nun wissen und betrachtete sie neugierig. Natürlich sprach er von Ranias neuer Schule, der Noblesse Academy. Sie selbst verfluchte die Tatsache, dass ihr Vater darauf bestand, dass sie diese Schule besuchen sollte, doch sie hatte versprochen in der Öffentlichkeit kein schlechtes Wort über die neue Schule zu verlieren.
„Ich möchte natürlich einen guten Abschluss machen.“, antwortete sie mit einem aufgesetzten, aber überzeugenden Lächeln. Sie hatte die Frage nach ihren schulischen Zielen an diesem Abend bereits derart oft beantworten müssen, dass sie die Antworten praktisch im Schlaf beherrschte.
„Natürlich, natürlich.“, entgegnete ihr Gegenüber und lächelte. Mal wieder stellte Rania fest, dass man dem alten Mann gar nicht ansah, was in ihm steckte. Er wirkte so freundlich und weltoffen, wie er in seinem schicken, schwarzen Anzug vor ihr saß, dass niemand erraten würde, wie viel Blut bereits an seinen Händen und dem seiner ganzen Familie klebte. Keinesfalls im Adel geboren, hatte er sich hoch arbeiten müssen, sodass nicht wenige ihr Leben hatten lassen müssen, um ihn in die gewünschte Position zu bringen. Unter dem Deckmantel eines Juwelier- und Ölgeschäftes hatte er bereits Millionen gescheffelt.
„Würden Sie mich entschuldigen, Mr. Bomer?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, hatte sich die High Lady bereits erhoben und verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung von dem Herrn. Schnell huschte sie aus dem Ballsaal, versuchte möglichst jeden zu meiden, sodass niemand auf die Idee kam, ein Gespräch mit ihr zu beginnen.
Als sie die Tür hinter ihr Schloss war sie erleichtert. Stundenlang hatte sie bereits reden, tanzen und höflich sein müssen, nun hatte sie die Nase voll. Nicht, dass sie nicht gerne feierte, aber die Fassade der Höflichkeit und des Interesses aufrecht erhalten zu müssen, reichte ihr gehörig.
Mit schnellen Schritten marschierte sie den Gang mit den hohen Wänden und den Familienportraits entlang, doch sie hatte keine Augen für ihre Vorfahren. Schließlich blieb sie vor einer hölzernen Tür, die mit feinen, filigranen Mustern verziert worden war stehen und trat letztendlich ein. Es war ihr Zimmer, dass sie nun betrat, ein schöner Raum, mit großen Fenstern und einem bequemen Himmelbett. Es gefiel ihr sehr, denn sie hatte es vor einem Jahr selbst einrichten dürfen. Allerdings sah sie heute etwas, dass ihr rein gar nicht gefiel.
„Was hast du hier zu suchen?“, ihre Stimme war scharf und schneidend, die Höflichkeit und der Respekt von vorhin war völlig verschwunden. Das blonde Dienstmädchen, das sie angesprochen hatte, schreckte auf und hielt in ihrer Bewegung inne.
„Ich...ich, wollte nur putzen.“, stotterte sie beim Anblick der High Lady und entfernte sich versucht unauffällig von dem Bett, an dem sie eben noch zu schaffen gehabt hatte.
„Ich habe nicht veranlasst, dass du hier putzt.“, fuhr Rania das eingeschüchterte Mädchen an und machte einige bedrohliche Schritte auf sie zu: „Also sag mir was du hier zu suchen hast oder ich mache dich einen Kopf kürzer.“
Verängstigt schaute die Blondine auf ihr Füße, sagte jedoch nichts.
„Na wird es bald?“ Als Rania nur noch wenige Meter von dem Mädchen, das aussah, als würde sie gleich anfangen zu weinen, entfernt war, platzte es schließlich aus ihr heraus: „Ihr Vater.. Er meinte, ich solle in Euer Zimmer gehen und nachsehen, ob ich etwas fände, dass nicht hier sein dürfte.“
Einen kurzen Moment herrschte bedrohliches Schweigen, dann erfüllte plötzlich Ranias Stimme den Raum.
„RAUS!“, brüllte sie und die Blondine erschrak, bevor sie eilig ihren Rock hoch raffte und aus dem Raum stürzte.
„UND GNADE DIR GOTT, WENN ICH DICH NOCH EINMAL HIER DRIN ERWISCHE!“, folgte ihr die Stimme der aufgebrachten High Lady.  
Rania selbst tobte. Mit einem lauten Krachen hatte sie ihre Nachttischlampe auf den Boden geschmissen, ihr Wecker folgte nach wenigen Sekunden. Wie hatte ihr Vater es wagen können ihr Zimmer zu durchsuchen? Als würde sie ihr „Zeug“ in Ecken verstecken, die eine einfältige Haushälterin wie diese Blondine entdecken würde. Wütend folgte ihr Schminkspiegel dem Wecker und zerbarst mit einem Klirren in hunderte kleiner Scherben. Das würde sie ihrem Vater nicht verzeihen. Dieses Mal nicht, sagte sie sich selbst und warf rasend vor Wut ein paar Nagellackflaschen gegen die Wand. Sie zerbrachen und hinterließen einen Regenbogen an der weißen Tapete. Eines Tages würde sie es ihm zeigen, schwor sie sich, während sie in Rage auf ihren Kleiderschrank einschlug.
Als ein lautes Knacken verriet, dass ihr hölzerner Kleiderschrank nun genug von ihren Schlägen hatte, wandte sie sich von ihm ab und atmete tief durch. Wenn sie jetzt ihr komplettes Zimmer verwüstete, würde ihr das letztendlich gar nichts bringen, denn ihr Vater würde sich mit Sicherheit weigern, alles zu reparieren. Vielleicht sollte sie einfach ein bisschen zur Ruhe kommen, eine gute Idee wie es ihr schien.
Zielstrebig wendete sie sich ihrem Kosmetikschränkchen zu und öffnete eine der Schubladen. Mit einigen geübten Handgriffen hob sie den Schubladenboden ein Stückchen an und fischte nach wenigen Sekunden eine kleine weiße Tablette heraus. Das würde ihr helfen, schließlich half es ihr immer.
Mit dem kleinen, weißen Ding in der Hand, ließ sie sich auf ihrem weichen Bett nieder und strich sich ihre rotbraunen Haare aus dem Gesicht. Wenn sie ehrlich war, wusste sie gar nicht, wie sie hatte solange höflich und freundlich bleiben können und ihre Tabletten. Mit einer schnellen Handbewegung legte sie das weiße Ding auf ihre Zunge und legte genüsslich den Kopf in den Nacken. Bereits nach wenigen Sekunden spürte sie das Gefühl der Taubheit, dass sich langsam von ihrem Magen bis in ihre Fingerspitzen ausbreitete. Ein Lächeln, dieses Mal ein echtes, schlich sich auf ihr Gesicht, als sie einen Moment entspannt die Augen schloss. Sie war wie losgelöst von ihren Gedanken und Sorgen. Vielleicht würde sie noch einmal zu dem Ball zurückgehen, schoss es ihr durch den Kopf, als sie sich erhob. Vielleicht würde sie auch einfach schon trainieren gehen, ein paar Extrastunden wären sicherlich auch nicht zu verachten. Sie lachte. Wozu sie sich auch entscheiden würde, es war egal. Schließlich hatte sie in dem Moment das Gefühl, dass sie einfach alles erreichen könnte.
So, das ist das Einführungskapitel für Rania. Ich habe mich so kurz gefasst wie möglich, aber irgendwie hatte ich total Lust was zu schreiben und würde am liebsten jetzt noch weiterschreiben *-*
Es tut mir Leid, wenn Fehler drin sind, ich habe nicht die Zeit gehabt es noch einmal durchzulesen :blush:
© 2014 - 2024 cyunamikaze
Comments3
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4cherryjuice's avatar
Ich liebe deinen Schreibstil einfach :)
Man ich bin jetzt total gespannt auf diesen Mr Bomer *n*
Zum Glück bekomme ich noch einen stecki und muss nicht wie alle anderen warten , bis die Aufklärung zu ihm in irgendeinem meiner Kapitel kommt :D
Zum Glück teilt sich Cotton nicht mit Rania ihr Zimmer sonst würde , Rania sie umbringen xD Cotton ist zu neugierig und steckt ihre Nase überall rein , da könnte Rania das auch gut in den falschen Hals kriegen xD